
Epigenetik und Ernährung: Leben im Optimum
6. März 2025
Epigenetik und Ernährung: Wie unsere Nahrung unsere Gene beeinflusst
Die Vorstellung, dass unsere Gene unser Schicksal bestimmen, ist längst überholt. Die moderne Forschung zeigt, dass nicht nur die DNA-Sequenz, sondern auch die Art und Weise, wie unsere Gene ein- oder ausgeschaltet werden, eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit spielt. Die junge Wissenschaft, die sich damit befasst, wird als Epigenetik bezeichnet. Besonders spannend dabei: Unsere Ernährung und Lebensführung kann erheblichen Einfluss auf diese epigenetischen Prozesse nehmen. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie das Zusammenspiel zwischen Nahrung und unseren Genen funktioniert und was das für unsere Gesundheit bedeutet.
Was ist Epigenetik? Eine kurze Einführung
Die Epigenetik beschäftigt sich mit Veränderungen der Genfunktion, die ohne Veränderungen der DNA-Sequenz auftreten. Im Wesentlichen geht es darum, welche Gene aktiviert oder deaktiviert werden. Dies geschieht durch chemische Markierungen wie Methylgruppen, die sich an die DNA anlagern und die Aktivität bestimmter Gene unterdrücken können.
Ein einfaches Beispiel: Zwei Menschen können die gleiche genetische Veranlagung für eine Krankheit zum Beispiel Diabetes haben, aber nur einer entwickelt tatsächlich Symptome. Hier kommen epigenetische Faktoren ins Spiel, die durch Umwelt und Lebensstil – einschließlich der Ernährung – beeinflusst werden.
Wie Ernährung unsere Gene steuert
Lebensmittel enthalten nicht nur Nährstoffe, sondern auch bioaktive Substanzen, die auf molekularer Ebene wirken können. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Ernährung epigenetische Veränderungen hervorrufen kann:
- Methylierung durch B-Vitamine
B-Vitamine wie Folsäure, B6 und B12 sind entscheidend für die Bereitstellung von Methylgruppen. Eine ausreichende Versorgung kann dazu beitragen, das Ablesen der DNA zu steuern und somit bestimmte Gene zu aktivieren oder zu deaktivieren. - Polyphenole und Antioxidantien
Lebensmittel wie grüner Tee, Beeren und Kurkuma enthalten Polyphenole, die die Histon-Modifikation beeinflussen können – ein weiterer Mechanismus der Epigenetik. Diese Stoffe können entzündungshemmende Gene aktivieren und krebsfördernde Gene unterdrücken. - Fettsäuren und ihre Wirkung
Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch vorkommen, können durch die Beeinflussung von Histon-Deacetylasen entzündungshemmende Gene fördern. Transfette hingegen, die oft in industriell verarbeiteten Lebensmitteln zu finden sind, können epigenetische Veränderungen begünstigen, die Entzündungen fördern.
Epigenetik in der Praxis: Was sollten wir essen?
Eine epigenetikfreundliche Ernährung zeichnet sich durch Vielfalt und Qualität aus. Hier einige Empfehlungen:
- Grünes Blattgemüse (Spinat, Grünkohl): Reich an Folsäure für die Methylierung.
- Fettreicher Fisch (Lachs, Makrele): Für eine gesunde Balance von Omega-3-Fettsäuren.
- Beeren und Nüsse: Reich an Antioxidantien und Polyphenolen.
- Kurkuma und grüner Tee: Enthalten bioaktive Substanzen mit epigenetischer Wirkung.
- Fermentierte Lebensmittel (Sauerkraut, Joghurt): Unterstützen die Darmflora, die indirekt auch epigenetische Prozesse beeinflusst.
Epigenetik und Generationen: Die Langzeitwirkung unserer Ernährung
Besonders faszinierend: Epigenetische Veränderungen können vererbt werden. Studien an Tieren und Menschen zeigen, dass die Ernährung einer Mutter während der Schwangerschaft die Genexpression des Kindes beeinflussen kann. Auch bei Vätern wurden epigenetische Markierungen in den Spermien nachgewiesen, die durch Ernährungsgewohnheiten geprägt waren.
Fazit: Unsere Ernährung, unsere Epigenetik, unser Schicksal
Die Erkenntnisse der Epigenetik unterstreichen, dass wir durch unsere Ernährung einen direkten Einfluss auf unsere Gene ausüben können – und somit auch auf unser Risiko für Krankheiten wie Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung (die auch zum Stoffwechseltyp passt – aber dazu später) ist daher nicht nur für die kurzfristige Gesundheit entscheidend, sondern kann auch die genetische Gesundheit zukünftiger Generationen positiv beeinflussen.
Es zeigt sich also: Wir sind unseren Genen nicht ausgeliefert – wir können sie durch unseren Lebensstil aktiv mitgestalten.
Hier geht es zum Gespräch mit Dr. Manuel Burzler, der gemeinsam mit Timo Janisch HealVersity gegründet hat und eine geniale Ausbildung zum Epigenetik Coach anbietet.
Wenn du wissen willst, wie wir vom Qiboli Team die Epigenetik mit der Ernährung passend zum Stoffwechseltyp kombinieren, melde dich gerne zu einem Gespräch.